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Katholische Theologie


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Exegese des Alten Testaments

Das Fach Biblische Theologie: Exegese des Alten Testaments befaßt sich mit dem umfangreichen ersten Teil der zwei-einen christlichen Bibel Alten und Neuen Testaments (46 Schriften). Der inhaltliche Spannungsbogen reicht von der Erschaffung der Welt und des Menschen (Genesis 1-4) bis zur Erwartung eines neuen Himmels und einer neuen Erde (Jesaja 65/66) mit dem Anbruch der Herrschaft Gottes (Maleachi 3). So zeigt sich das Alte Testament - entgegen einem verbreiteten Vorurteil - nicht als alt und überholt, sondern als grundlegend für das jüdische und christliche Gottesverständnis und –verhältnis.

 Die Bibel hat drei Dimensionen: (1) Die Bibel ist Literatur; (2) die Bibel bezieht sich auf die Geschichte des Gottesvolkes und ist das Produkt einer langen Geschichte; (3) Die Bibel redet von Gott (Theo-Logie) und seinem Wirken in Israel und der Welt. Um diese Dimensionen zu erschließen, greift die Exegese auf zahlreiche Nachbarwissenschaften zurück und bedient sich vieler Methoden.

Im Kontext einer christlichen Theologie kommt jedoch ein wichtiger Aspekt hinzu, der in Osnabrück in Forschung und Lehre besondere Beachtung findet: Die Bibel ist nicht nur eine Zusammenstellung historischer Texte aus der Zeit etwa zwischen 750 vor und 120 nach Christus. Vielmehr ist die Bibel auch Kanon, d.h. Heilige Schrift verschiedener (jüdischer und christlicher) Glaubensgemeinschaften. Das erklärt, warum es so viele Gestalten von Bibeln (Hebräische Bibel, Septuaginta, Vulgata ... Lutherbilbel, katholische Einheitsübersetzung) gab und gibt. Das erklärt auch, warum das beginnende Christentum einen eigenen Bibelteil geformt und neben eine bereits vorhanden Heilige Schrift gestellt hat, so dass wir ein Altes und ein Neues Testament nebeneinander haben. Das erklärt, warum sich die Bibel formal so vielgestaltig und inhaltlich so vielstimmig darstellt. Das erklärt schließlich, warum es bei aller Vielfalt doch große Linien gibt, die die mehr als 70 Bücher der Bibel zusammenhalten und unsere Lektüre erleichtern.

In den Lehrveranstaltungen geht es vor allem darum

  • die Architektur und Themenvielfalt der Bibel kennenzulernen
  • die Fähigkeit zum genauen Lesen zu trainieren
  • die eigenen und fremde Zugänge zum Text zu reflektieren
  • Einblicke in die Entstehung der Bibel zu gewinnen
  • die Entwicklung des Gottesglaubens im alten Israel nachzuvollziehen
  • große Texte und Themen zu untersuchen
  • brisante Fragen biblischer Theologie (z.B. Schöpfung, Wunder, Gewalt) zu diskutieren und nicht zuletzt 
  • für sich selbst Inseln der Vertrautheit zu erwerben und auszubauen, um nicht im großen Meer der Bibel unterzugehen.